Gerichtsurteile - Urteilsbesprechungen

Gerichtsurteile für jeden verständlich aufbereitet. Interessante Urteilsbesprechungen zu Gerichtsentscheidungen

Startseite › Meinungsfreiheit
  • Handwerksinnung darf sich kritisch zu umstrittenem Vertriebssystem äußern – BGH vom 01.03.2018 – Az. I ZR 264/16

    admin 1. Juli 2018     Wirtschaftsrecht Urteile

    Ein Vertreter der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker äußerte sich in einem Zeitungsartikel äußerst kritisch gegenüber einem Innungsmitglied, das bundesweit in Zusammenarbeit mit HNO-Ärzten Hörhilfen im sogenannten „verkürzten Versorgungsweg“ vertreibt. Er wertete diesen Vertriebsweg im Vergleich zum „klassischen Versorgungsweg“ mit der Bemerkung „Hier wird für schlechte Qualität gutes Geld ausgegeben“ ab. Der Betreiber des angegriffenen Vertriebssystems zog

    Mehr lesen »

  • Vergleich einer Gerichtsverhandlung mit Musikantenstadl nicht strafbar – BVerfG vom 06.06.2017 – Az. 1 BvR 180/17

    admin 18. Dezember 2017     Strafrecht Urteile

    Ein Rechtsanwalt, der in einem Schriftsatz die Verhandlungsführung des Gerichts mit den Worten „Der Verlauf der mündlichen Verhandlung vor dem Amtsgericht P. glich dann schon dem, was ich als Musikantenstadl bezeichnen möchte“ kritisiert, kann nicht wegen Beleidigung des Richters strafrechtlich belangt werden. Der Rechtsstreit über die Äußerung wurde bis zum Bundesverfassungsgericht ausgefochten. Dieses hielt die

    Mehr lesen »

  • BILD-Bericht über Wowereits Barbesuch von Meinungsfreiheit gedeckt – BGH vom 27.09.2016 – Az. VI ZR 310/14

    admin 7. Mai 2017     Urheberrecht u. Medienrecht Urteile

    Der ehemalige Regierende Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit, klagte erfolglos gegen die BILD-Zeitung wegen der Veröffentlichung von drei Bildern unter der Überschrift „Vor der Misstrauens-Abstimmung gings in die Paris-Bar …“. Die Bilder zeigten ihn beim Besuch der bekannten Berliner Bar am Vorabend der gegen ihn gerichteten Misstrauensabstimmung im Berliner Abgeordnetenhaus wegen der sich weiter verzögernden Fertigstellung

    Mehr lesen »

  • Veröffentlichung von Vertragsverletzungen des gewerblichen Mieters im Internet – BVerfG vom 29.06.2016 – Az. 1 BvR 3487/14

    admin 12. Oktober 2016     Zivilrecht Urteile

    Nach Auffassung des Bundesverfassungsgerichts stellt es keine Persönlichkeitsrechtsverletzung dar, wenn im Internet wahre Tatsachen über das vertragliche Fehlverhalten eines Geschäftspartners veröffentlicht werden, auch wenn die Vorgänge bereits drei Jahre zurückliegen. Die Schwelle zur Persönlichkeitsrechtsverletzung wird in derartigen Fällen erst überschritten, wenn ein Persönlichkeitsschaden zu befürchten ist, der außer Verhältnis zu dem Interesse an der Verbreitung

    Mehr lesen »

  • Zulässiger Boykottaufruf gegenüber Pelztierzüchterverband – BGH vom 19.01.2016 – Az. VI ZR 302/15

    admin 26. April 2016     Zivilrecht Urteile

    Das Oberlandesgericht Oldenburg hat Anfang 2014 (AZ.: 13 U 111/13) dem Deutschen Tierschützerbüro e.V.untersagt, eine Volksbank öffentlich aufzufordern, das Konto des Zentralverbands Deutscher Pelztierzüchter e.V. wegen Unterstützung von Tierquälerei zu kündigen. Der Boykottaufruf überstieg hier nach Auffassung der Richter das Maß einer angemessenen und noch zulässigen Beeinträchtigung des betroffenen Verbands insbesondere deshalb, weil in ein

    Mehr lesen »

  • Zulässiger Boykottaufruf im Wahlkampf gegenüber Unternehmer – OLG Dresden vom 05.05.2015 – Az. 4 U 1676/14

    admin 2. Juli 2015     Zivilrecht Urteile

    Das Oberlandesgericht Dresden hat einen im Wahlkampf verbreiteten „Boykott“-Aufruf als von der grundrechtlich in Artikel 5 GG geschützten Meinungsfreiheit gedeckt angesehen. Gegenstand des Verfahrens war ein Beitrag im privaten Twitteraccount eines Grünenpolitikers mit dem Inhalt: „Ab sofort empfehle ich, nicht mehr zum Friseur … in … zu gehen. Inhaber ist ein AFDler. Man weiß nie,

    Mehr lesen »

  • Straflose Bezeichnung eines Richters als Kriminellen und Lügner – OLG Celle vom 27.03.2015 – Az. 31 Ss 9/15

    admin 27. Juni 2015     Strafrecht Urteile

    Obwohl ein Verfahrensbeteiligter in einem Schreiben einen vorsitzenden Richter am Sozialgericht als Kriminellen und Lügner bezeichnet hatte, wurde er vom Oberlandesgericht Celle vom Vorwurf der Beleidigung freigesprochen. In dem Sozialrechtsstreit hatte der Rechtsuchende an den Präsidenten des Landessozialgerichts unter anderem geschrieben: „Da Sie sich erlauben mitzuteilen, dass weitere Eingaben zur Wahrung meiner Rechte … nicht

    Mehr lesen »

  • Negative Äußerung über Internet-Montageanleitung von Meinungsfreiheit gedeckt – OLG München vom 12.02.2015 – Az. 27 U 3365/14

    admin 10. Juni 2015     Internetrecht u. Onlinerecht Urteile

    Verbraucherkommentare zu Produkten in Bewertungsportalen oder einschlägigen Blogs rufen regelmäßig die betroffenen Unternehmen auf den Plan, die derartige – aus ihrer Sicht rufschädigende – Äußerungen notfalls gerichtlich untersagen lassen wollen. Dabei ist meist die Frage entscheidend, ob die Äußerung als Tatsachenbehauptung oder zulässige Meinungsäußerung zu werten ist. Bei der Beurteilung kommt es stets auf den

    Mehr lesen »

  • Ernst August Prinz von Hannover und Dieter Bohlen unterliegen vor EGMR – EGMR vom 19.02.2015 – Az. 53495/09 u. 53649/09

    admin 9. Mai 2015     Zivilrecht Urteile

    Die Prominenten Ernst August Prinz von Hannover und der Musikproduzent Dieter Bohlen sahen in einer von einem amerikanischen Zigarettenhersteller durchgeführten Werbekampagne mit ihrer Abbildung in Verbindung mit satirischen Texten eine von ihnen nicht gewollte Kommerzialisierung ihrer Person zu Werbezwecken. Der Bundesgerichtshof (BGH) sah in beiden Fällen die Werbekampagnen noch vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt,

    Mehr lesen »

  • Auch überzogene Kritik an Unternehmen in der Regel von Meinungsäußerungsfreiheit gedeckt – BGH vom 16.12.2014 – Az. VI ZR 39/14

    admin 4. März 2015     Zivilrecht Urteile

    Eine wertende Kritik an der gewerblichen Leistung eines Wirtschaftsunternehmens ist in der Regel auch dann vom Grundrecht der Meinungsäußerungsfreiheit nach Art. 5 Abs. 1 GG gedeckt, wenn sie scharf und überzogen formuliert ist. Sie kann nur unter engen Voraussetzungen als Schmähkritik angesehen werden. So hielt der Bundesgerichtshof die Kritik an einem Hersteller von Hochleistungsmagneten zur

    Mehr lesen »

  • Verwertung rechtswidrig beschaffter E-Mails für Presseberichterstattung – BGH vom 30.09.2014 – Az. VI ZR 490/12

    admin 26. November 2014     Zivilrecht Urteile

    Ein ehemaliger Minister und Landtagsabgeordneter scheiterte mit seiner Klage gegen zwei Journalisten, mit der diesen untersagt werden sollte, den Inhalt einzelner E-Mails, die von dem abhanden gekommenen Laptop des Politikers stammten, in direkter oder indirekter Rede zu verbreiten. Aus den E-Mails ergab sich, dass der Politiker eine außereheliche Beziehung hatte, aus der ein Kind hervorgegangen

    Mehr lesen »

  • Unzulässiger Boykottaufruf gegenüber Pelztierzüchterverband – OLG Oldenburg vom 28.01.2014 – Az. 13 U 111/13

    admin 3. Mai 2014     Wettbewerbsrecht Urteile

    Boykottaufrufe von Aktivisten gegenüber Unternehmen, Einrichtungen oder Interessensvertretungen können durchaus von der Meinungsfreiheit gedeckt sein. Dies hat jedoch auch Grenzen, wie ein aktuelles Urteil des Oberlandesgerichts Oldenburg zeigt. Es untersagte dem Deutschen Tierschützerbüro e.V., eine Volksbank öffentlich aufzufordern, das Konto des Zentralverbandes Deutscher Pelztierzüchter e.V. wegen Unterstützung von Tierquälerei zu kündigen. Der Boykottaufruf überstieg hier

    Mehr lesen »

  • Meinungsfreiheit bei Online-Hotelbewertung – OLG Stuttgart vom 11.09.2013 – Az. 4 U 88/13

    admin 13. Dezember 2013     Internetrecht u. Onlinerecht Urteile

    Bewertungen von Personen oder Unternehmen im Internet müssen von den Betroffenen hingenommen werden, soweit sie keine unwahre Tatsachenbehauptung und nicht hinzunehmende Schmähkritik enthalten. So hielt das Oberlandesgericht Stuttgart die Verwendung des Begriffes „Hühnerstall“ in einer Online-Hotelbewertung noch vom Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt. Der Begriff stellte im konkreten Fall überdies ein – je nach Sichtweise mehr

    Mehr lesen »

  • Verstoß gegen Verschwiegenheitsvereinbarung durch Facebook-Kommentar – LAG Mainz vom 21.02.2013 – Az. 2 Sa 386/12

    admin 26. Oktober 2013     Arbeitsrecht Urteile

    Eine Zeitungsredakteurin hatte sich in einem Formulararbeitsvertrag u.a. verpflichtet, „über alle betriebsinternen Vorgänge sowie über alle Betriebs-und Geschäftsgeheimnisse absolutes Stillschweigen zu bewahren“. Nach ihrer arbeitgeberseitigen Kündigung veröffentlichte sie in einer geschlossenen Usergruppe des sozialen Netzwerks Facebook einige kritische Kommentare über ihren ehemaligen Arbeitgeber. Dieser mahnte die Verfasserin der Veröffentlichungen wegen des – angeblichen – Verstoßes

    Mehr lesen »

  • Grenzen der Meinungsfreiheit des Käufers bei negativer eBay-Bewertung – AG Bonn vom 09.01.2013 – Az. 113 C 28/12

    admin 8. Juli 2013     Zivilrecht Urteile

    Ein eBay-Verkäufer kann den Widerruf einer negativen Bewertung durch einen Kunden in der Regel nur dann verlangen, wenn sie auf einer falschen Tatsachenbehauptung beruht. Werturteile sind, soweit sie nicht verunglimpfend und beleidigend sind, daher im Regelfall von der Meinungsfreiheit gedeckt. Der Käufer kann dabei auch kundtun, die Ware sei mangelhaft gewesen, wenn dies der Wahrheit

    Mehr lesen »

  • Rechtmäßigkeit des Boykottaufrufs einer Verbraucherzentrale gegenüber „Abofallen-Betreibern“ – OLG München vom 15.11.2012 – Az. 29 U 1481/12

    admin 9. Mai 2013     Zivilrecht Urteile

    Eine Verbraucherschutzorganisation informierte auf ihrer Internetseite über Abofallen und veröffentlichte eine 23-seitige Auflistung ihr bekannter Betreiber nebst deren Bankverbindungen (Kreditinstitut und Kontonummer) und rief die Banken zugleich zur Kündigung deren Konten auf. Das Oberlandesgericht München hielt den Boykottaufruf von der Meinungsfreiheit (Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG) gedeckt und wies den Antrag eines der

    Mehr lesen »

  • Beschimpfung von Prominenten in sozialen Netzwerken – LG Berlin vom 13.08.2012 – Az. 33 O 434/11

    admin 9. März 2013     Internetrecht u. Onlinerecht Urteile

    Nach einem Urteil des Landgerichts Berlin rechtfertigt das „Sich-selbst-zur-Schau-Stellen“ im Fernsehen durch Prominente oder solche, die es werden wollen, keine Schmähkritik durch andere in einem sozialen Netzwerk. Sofern die verwendeten Ausdrücke nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt sind, kann der so verunglimpften Person neben einem Unterlassungsanspruch auch ein angemessenes Schmerzensgeld zustehen. Im konkreten Fall verurteilte

    Mehr lesen »

  • Bezeichnung einer Person in einem Internetforum als „rechtsradikal“ – BVerfG vom 17.09.2012 – Az. 1 BvR 2979/10

    admin 25. Februar 2013     Zivilrecht Urteile

    Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts stellt die Betitelung einer Person in einem Internetforum als „rechtsradikal“ ein Werturteil dar und ist grundsätzlich von der Meinungsfreiheit gedeckt, sofern die Äußerung nicht als Tatsachenbehauptung, Formalbeleidigung oder Schmähkritik einzustufen ist. In dem entschiedenen Fall bezog sich die beanstandete Bezeichnung auf einen antisemitischen Artikel. Hierzu stellten die Verfassungsrichter klar, dass

    Mehr lesen »

  • Deftige Äußerungen im Arbeitskampf – LAG Düsseldorf vom 17.08.2012 – Az. 8 SaGa 14/12

    admin 9. Oktober 2012     Arbeitsrecht Urteile

    Im Arbeitskampf wird häufig mit „harten Bandagen“ gekämpft. Dabei sind auch zugespitzte Äußerungen hinzunehmen. Ein Arbeitgeber versuchte sich gegen Sprechchöre von streikenden Mitarbeitern in Reimform, in denen es u.a. hieß, dass der Arbeitgeber sie „betrüge“ bzw. „bescheiße“, zur Wehr zu setzen und verklagte die streikführende Gewerkschaft auf Unterlassung derartiger Äußerungen. Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf hielt die

    Mehr lesen »

  • Keine Transparente und Spruchbänder an Hausfassade – AG Erfurt vom 12.01.2011 – Az. 5 C 69/09

    admin 20. Juli 2011     WEG Wohnungseigentumsrecht Urteile

    Eine Eigentümergemeinschaft kann mehrheitlich wirksam beschließen, dass das Anbringen von Plakaten, Tafeln, Spruchbändern, Transparenten oder Ähnlichem, aus denen Meinungsäußerungen oder Willensbekundungen ersichtlich sind, an der Hausfassade oder an Fenstern untersagt werden darf. Anlass für den Beschluss war in dem konkreten Fall, dass ein Miteigentümer in und an seinen Fenstern mehrere Plakate und Spruchbänder befestigt hatte,

    Mehr lesen »

  • „Nazivergleich“ rechtfertigt fristlose Kündigung – Hessisches LAG vom 04.09.2010 – Az. 3 Sa 243/10

    admin 7. März 2011     Arbeitsrecht Urteile

    Einem Arbeitnehmer, der seinem Arbeitgeber in einer öffentlichen Sitzung vor dem Arbeitsgericht unterstellt „er lüge wie gedruckt; wie er mit Menschen umgehe, da komme er sich vor wie im Dritten Reich“, kann fristlos gekündigt werden. Eine derart grobe Beleidigung ist nicht mehr vom Grundrecht der Meinungsfreiheit gedeckt. Insbesondere der Vergleich betrieblicher Verhältnisse und Vorgehensweisen mit

    Mehr lesen »

  • „Nackte Oberbürgermeisterin“ unterliegt vor Gericht – OLG Dresden vom 16.04.2010 – Az. 4 U 127/10

    admin 3. Juli 2010     Zivilrecht Urteile

    Im Rahmen einer Kunstausstellung in Dresden wurde das Gemälde einer Künstlerin mit dem Titel „Frau Orosz wirbt für das Welterbe“ ausgestellt, auf dem die Dresdner Oberbürgermeisterin nackt – lediglich mit rosafarbenen Strapsen und Strapshaltern sowie einer Bürgermeisterkette „bekleidet“ – zu sehen war. Die Oberbürgermeisterin wehrte sich im Eilverfahren zunächst erfolgreich gegen die Veröffentlichung. Die Unterlassungsverfügung

    Mehr lesen »

  • Meinungsfreiheit bei Internetkritik an Arbeitgeber – ArbG Herford vom 12.11.2009 – Az. 3 Ga 26/09

    admin 8. Mai 2010     Internetrecht u. Onlinerecht Urteile, Zivilrecht Urteile

    Frühere Arbeitnehmer, die im Streit aus einem Unternehmen ausgeschieden sind, machen sich nicht selten in Blogs oder Internet-Diskussionsforen Luft und weisen auf aus ihrer Sicht bestehende Missstände bei ihrem früheren Arbeitgeber hin. Nicht selten wird dabei die Grenze zur Beleidigung oder üblen Nachrede überschritten, gegen die sich die betroffenen Unternehmen mit Unterlassungs- und Schadensersatzklagen zur

    Mehr lesen »

  • Kritik an Wettbewerbern in Newsletter – OLG Köln vom 09.09.2009 – Az. 6 U 48/09

    admin 5. März 2010     Wettbewerbsrecht Urteile

    Auch Inhalte von über das Internet versendeten Newslettern, die das Ergebnis einer redaktionellen Tätigkeit sind, unterliegen der Meinungsfreiheit (Art. 5 Abs. 1 S. 2 GG). Dies gilt auch dann, wenn der Rundbrief neben dem redaktionellen Teil auch Werbung enthält. Beschränkt sich der Newsletter jedoch nicht nur darauf, Missstände in einem Berufszweig (hier „Coaching-Markt“) zu beschreiben,

    Mehr lesen »

  • Äußerung „durchgeknallter Staatsanwalt“ von Meinungsfreiheit gedeckt – BVerfG vom 12.05.2009 – Az. 1 BvR 2272/04

    admin 21. Dezember 2009     Strafrecht Urteile

    Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass die von einem Journalisten in einer Fernsehdiskussion über ein Strafverfahren getätigte Äußerung „durchgeknallter Staatsanwalt“ nicht zwingend eine Beleidigung darstellt. Selbst eine für sich genommen herabsetzende Äußerung wird erst dann zu einer von der Meinungsfreiheit nicht mehr gedeckten Schmähkritik, wenn nicht mehr die Auseinandersetzung in der Sache, sondern die Diffamierung der

    Mehr lesen »

  • Schrempp muss öffentliche Kritik hinnehmen – BGH vom 22.09.2009 – Az. VI ZR 19/08

    admin 4. Dezember 2009     Zivilrecht Urteile

    Äußert ein Aktionär in einem Interview, dass der Vorstandsvorsitzende eines Großunternehmens (hier Daimler-Benz) wohl auch deshalb zum Rücktritt gedrängt worden sei, weil dessen „Geschäfte nicht immer so sauber waren“, ist dies noch vom Grundrecht der Meinungsfreiheit gedeckt. Wegen des gesteigerten Interesses der Öffentlichkeit an Großunternehmen und deren Führungskräften sind – so der Bundesgerichtshof in seiner

    Mehr lesen »

  • Freie Meinungsäußerung in Bewertungsportalen – AG Wolgast vom 05.12.2008 – Az. 1 C 501/07

    admin 9. November 2009     Internetrecht u. Onlinerecht Urteile

    Die Gerichte räumen der Meinungsfreiheit im Internet möglichst weitestgehenden Vorrang vor den Interessen Einzelner ein. Dies hat zuletzt das Aufsehen erregende „Spickmich-Urteil“ des Bundesgerichtshofs gezeigt. Gleichwohl sehen sich sogenannte Bewertungsportale immer wieder – allerdings meist erfolglosen – Unterlassungsklagen gegen unvorteilhafte Veröffentlichungen ausgesetzt. So verneinte das Amtsgericht Wolgast einen Anspruch eines Hotelbetreibers auf Unterlassung von Äußerungen

    Mehr lesen »

  • Verunglimpfung eines Rechtsanwalts im Internet – LG Frankfurt am Main vom 13.05.2009 – Az. 2-03 O 172/09

    admin 9. Oktober 2009     Internetrecht u. Onlinerecht Urteile, Zivilrecht Urteile

    Im Internet gibt es mittlerweile für nahezu alle Berufsgruppen Bewertungsforen (siehe Spick-mich-Urteil des BGH AZ VI ZR 196/08). Solange die Veröffentlichungen von der grundrechtlich garantierten Meinungsfreiheit gedeckt sind, können sich die Betroffenen dagegen nicht zur Wehr setzen. Die Grenze ist jedoch dann überschritten, wenn es sich um unzulässige Schmähkritik handelt. Von einer Schmähkritik spricht man,

    Mehr lesen »

  • Lehrerbewertung in „spickmich.de“ zulässig – BGH vom 23.06.2009 – Az. VI ZR 196/08

    admin 19. August 2009     Internetrecht u. Onlinerecht Urteile

    Schüler dürfen ihre Lehrer weiterhin im Internet über das Portal spickmich.de benoten. Das ergibt sich aus dem Grundrecht der Meinungsfreiheit. Mit dieser in allen Medien Aufsehen erregenden Entscheidung wies der Bundesgerichtshof die Klage einer Lehrerin aus dem westfälischen Moers zurück, mit der diese die Löschung einer negativen Beurteilung durch einen Schüler erreichen wollte. Die betroffene

    Mehr lesen »

  • Überzogene Reaktion im Kündigungsschutzverfahren – LAG Rheinland-Pfalz vom 31.07.2008 – Az. 10 Sa 169/08

    admin 25. März 2009     Arbeitsrecht Urteile

    Im Rahmen eines Kündigungsschutzverfahrens wegen einer krankheitsbedingten Kündigung ließ sich ein Arbeitnehmer im Verhandlungstermin zu einigen unwahren und ehrverletzenden Behauptungen gegenüber seinem Arbeitgeber hinreißen. Der schob daraufhin der ordentlichen noch eine fristlose Kündigung nach. Grundsätzlich sind auch im Rahmen einer Prozessverteidigung wahrheitswidrige Äußerungen nicht durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Gleichwohl brachte das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz durchaus auch

    Mehr lesen »

  • Veröffentlichung einer verbandsinternen Bestrafung im Internet – OLG Karlsruhe vom 30.01.2009 – Az. 14 U 131/08

    admin 10. März 2009     Internetrecht u. Onlinerecht Urteile, Zivilrecht Urteile

    Ein Sportverband ist berechtigt, die gegen einen Trainer wegen einer Tätlichkeit am Spielfeld verhängte Sperre und Geldstrafe auf der Internetseite des Verbands zu veröffentlichen. Die Veröffentlichung solcher Strafen auf der Homepage war in der Wettkampfordnung des betroffenen Verbands ausdrücklich vorgesehen. Die Veröffentlichung einer Namensliste verbandsintern bestrafter Funktionäre und Spieler unterfällt grundsätzlich dem Grundrecht der Meinungsfreiheit.

    Mehr lesen »

  • Mieterprotest gegen „Vermieterheuschrecken“ – BerlVerfGH vom 22.01.2008 – Az. VerfGH 70/06

    admin 19. Februar 2009     Mietrecht u. Immobilienrecht Urteile

    Der Eigentümer eines großen Mehrfamilienhauses wollte das Objekt an einen Großvermieter verkaufen. Anlässlich eines Besichtigungstermins warf ein Mieter 2000 Flugblätter mit der Aufschrift „Feindliche Übernahme durch M. & W. – Mieter wehren sich erfolgreich“ aus dem Fenster, um gegen die Methoden sogenannter „Vermieterheuschrecken“ zu protestieren. Der Vermieter sah darin eine massive Behinderung seiner Verkaufsbemühungen und

    Mehr lesen »

  • Widerruf einer negativen Bewertung bei Werturteil – AG Brühl vom 07.04.2008 – Az. 28 C 447/07

    admin 18. Dezember 2008     Internetrecht u. Onlinerecht Urteile

    Bei Onlineauktionen sind vor allem für gewerbliche Anbieter positive Bewertungen durch ihre Kunden von erheblicher Bedeutung für weitere Geschäfte. Ein gewerblicher eBay-Händler kann den Widerruf einer negativen Bewertung in der Regel nur dann verlangen, wenn sie auf einer falschen Tatsachenbehauptung beruht. Werturteile sind, soweit sie nicht verunglimpfend und beleidigend sind, daher im Regelfall von der

    Mehr lesen »

  • Bezeichnung von Milchprodukten als „Gen-Milch“ – BGH vom 11.03.2008 – Az. VI ZR 7/07

    admin 3. Oktober 2008     Zivilrecht Urteile

    Die öffentliche Bezeichnung von Milchprodukten als „Gen-Milch“ durch einen Umweltschutzverband ist jedenfalls dann vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt, wenn die Milch nachweislich von Kühen stammt, die unter anderem mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert werden. Ob sich das Genfutter tatsächlich auf die Qualität der Milchprodukte auswirkt, ist dabei unerheblich. Urteil des BGH vom 11.03.2008 Aktenzeichen: VI

    Mehr lesen »

  • Lehrer müssen Schülerbewertungen hinnehmen – OLG Köln vom 27.11.2007 – Az. 15 U 142/07

    admin 10. März 2008     Internetrecht u. Onlinerecht Urteile

    Das Bewertungsforum eines Schülerportals (spickmich.de), in dem namentlich aufgeführte Lehrer oder Professoren von Schülern und Studenten bewertet werden, unterliegt dem Schutz der Meinungsfreiheit nach Art. 5 GG. Insoweit handelt es sich um nicht dem Wahrheitsbeweis zugängliche Äußerungen. Auch durch Bewertungen wie „cool“, „sexy“ oder „peinlich“ wird nach Auffassung des Oberlandesgerichts Köln die nicht mehr durch

    Mehr lesen »

Rechtsgebiete:

  • Arbeitsrecht Urteile (935)
  • Arztrecht u. Medizinrecht Urteile (75)
  • Bankrecht u. Anlagerecht Urteile (301)
  • Baurecht Urteile (138)
  • Erbrecht Urteile (147)
  • Familienrecht Urteile (376)
  • Handelsrecht u. Gesellschaftsrecht Urteile (228)
  • Insolvenzrecht Urteile (169)
  • Internetrecht u. Onlinerecht Urteile (356)
  • Kaufrecht Urteile (255)
  • Mietrecht u. Immobilienrecht Urteile (597)
  • Reiserecht Urteile (283)
  • Schadensrecht Urteile (472)
  • Sozialrecht Urteile (317)
  • Steuerrecht Urteile (779)
  • Strafrecht Urteile (138)
  • Urheberrecht u. Medienrecht Urteile (218)
  • Verbraucherrecht Urteile (226)
  • Vereinsrecht Urteile (12)
  • Verkehrsrecht Urteile (299)
  • Vermischte Urteile (8)
  • Verschiedenes (8)
  • Versicherungsrecht Urteile (253)
  • Verwaltungsrecht Urteile (602)
  • WEG Wohnungseigentumsrecht Urteile (118)
  • Wettbewerbsrecht Urteile (409)
  • Wirtschaftsrecht Urteile (194)
  • Zivilrecht Urteile (698)
  • Zwangsvollstreckungsrecht Urteile (19)

Stichworte:

Gleichbehandlung Darlehen Abmahnung Unterhalt fristlose Kündigung Umsatzsteuer Testament Mietverhältnis Polizei Urheberrechtsschutz Wohnungseigentümer Verbraucher Werbungskosten Insolvenzverwalter Betriebskosten Gewährleistung Reiseveranstalter Nachbesserung Verkehrssicherungspflicht Mitverschulden Reisepreisminderung Kündigungsschutz Schadensersatz Unfallversicherung Verjährung AGB Fahrerlaubnis Haftpflichtversicherung Arbeitszeit Irreführung Haftung Fahrverbot GmbH Schmerzensgeld Absetzbarkeit Kaskoversicherung Verkehrsunfall Schönheitsreparaturen Widerrufsrecht Persönlichkeitsrecht Beweislast Arbeitsvertrag Kindergeld Vertragsschluss Betriebsrat
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutz