Gerichtsurteile - Urteilsbesprechungen

Gerichtsurteile für jeden verständlich aufbereitet. Interessante Urteilsbesprechungen zu Gerichtsentscheidungen

Startseite › Urheberrecht u. Medienrecht Urteile › Widerrechtliche Nutzung staatlich erstellter Landkarten – EuGH vom 29.10.2015 – Az. C-490/14

Widerrechtliche Nutzung staatlich erstellter Landkarten – EuGH vom 29.10.2015 – Az. C-490/14

admin 5. Januar 2016    

Durch das Urheberrecht sind nicht nur Musik-, Bild-, Sprach- oder Schriftwerke geschützt, sondern auch Datenbanken. Nach § 87b Abs. 1 UrhG steht dem Datenbankhersteller das ausschließliche Recht zu, die Datenbank insgesamt oder einen nach Art oder Umfang wesentlichen Teil zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich wiederzugeben. Der Bundesgerichtshof hat dem Europäischen Gerichtshof die Frage vorgelegt, ob auch Sammlungen von topografischen Landkarten rechtlich als Datenbanken geschützt sein können.

Für die Europarichter hängt die Qualifizierung als „Datenbank“ davon ab, ob es sich um eine Sammlung „unabhängiger Elemente“ handelt, die sich voneinander trennen lassen, ohne dass der Wert ihres informativen, literarischen, künstlerischen, musikalischen oder sonstigen Inhalts dadurch beeinträchtigt wird. Dies wurde in dem konkreten Fall bejaht, in dem es um den Schutz der vom Freistaat Bayern durch das Landesamt für Vermessungs- und Geoinformation herausgegebenen topografischen Landkarten für das gesamte Bundesland Bayern im Maßstab 1:50.000 ging.

Somit erwies sich die Nutzung des Kartenmaterials durch einen österreichischen Verlag zur Herstellung von Atlanten, Tourenbüchern und Karten für Radfahrer, Mountainbiker und Inlineskater als rechtswidrig und ist künftig zu unterlassen.

Urteil des EuGH vom 29.10.2015
Aktenzeichen: C-490/14
WRP 2016, 32
MMR 2016, 51

Urheberrecht u. Medienrecht Urteile
Kartenmaterial

Themenverwandte Beiträge

admin ― 10. Februar 2014 | Kommentare sind geschlossen

Aufschlag zur Lizenzgebühr bei Urheberrechtsverletzung (Kartenmaterial) – AG Bielefeld vom 12.09.2013 – Az. 42 C 58/13

Unter Juristen ist die Frage der Bemessung einer bei einem aufgedeckten Urheberrechtsverstoß nachzuentrichtenden Lizenzgebühr umstritten. Einigkeit besteht nur insoweit, dass

Rechtsgebiete:

  • Arbeitsrecht Urteile (935)
  • Arztrecht u. Medizinrecht Urteile (75)
  • Bankrecht u. Anlagerecht Urteile (301)
  • Baurecht Urteile (138)
  • Erbrecht Urteile (147)
  • Familienrecht Urteile (376)
  • Handelsrecht u. Gesellschaftsrecht Urteile (228)
  • Insolvenzrecht Urteile (169)
  • Internetrecht u. Onlinerecht Urteile (356)
  • Kaufrecht Urteile (255)
  • Mietrecht u. Immobilienrecht Urteile (597)
  • Reiserecht Urteile (283)
  • Schadensrecht Urteile (472)
  • Sozialrecht Urteile (317)
  • Steuerrecht Urteile (779)
  • Strafrecht Urteile (138)
  • Urheberrecht u. Medienrecht Urteile (218)
  • Verbraucherrecht Urteile (226)
  • Vereinsrecht Urteile (12)
  • Verkehrsrecht Urteile (299)
  • Vermischte Urteile (8)
  • Verschiedenes (8)
  • Versicherungsrecht Urteile (253)
  • Verwaltungsrecht Urteile (602)
  • WEG Wohnungseigentumsrecht Urteile (118)
  • Wettbewerbsrecht Urteile (409)
  • Wirtschaftsrecht Urteile (194)
  • Zivilrecht Urteile (698)
  • Zwangsvollstreckungsrecht Urteile (19)

Stichworte:

Urheberrechtsschutz Schönheitsreparaturen Haftung Kaskoversicherung Darlehen Beweislast Verjährung Irreführung Persönlichkeitsrecht Haftpflichtversicherung Absetzbarkeit Arbeitsvertrag Mitverschulden Abmahnung Wohnungseigentümer Unterhalt Werbungskosten Unfallversicherung Fahrverbot Insolvenzverwalter Vertragsschluss GmbH fristlose Kündigung Reiseveranstalter Mietverhältnis Betriebskosten Widerrufsrecht Schmerzensgeld Kündigungsschutz Betriebsrat Fahrerlaubnis Schadensersatz Testament Umsatzsteuer AGB Verkehrsunfall Reisepreisminderung Arbeitszeit Polizei Kindergeld Verbraucher Gleichbehandlung Verkehrssicherungspflicht Nachbesserung Gewährleistung
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutz